Rüdiger Bertram – Antje Herden – Kai Lüftner

Rüdiger Bertram – Antje Herden – Kai Lüftner

Donnerstag, 20. März 2014

Unsere Lesung in Leipzig

Am letzten Samstag wurde uns das große Glück zuteil, aus unseren Geschichten lesen zu dürfen. Es war nämlich Buchmesse zu Leipzig und wir drei sowieso vor Ort. Sisu, die den charmanten und einzigen Kinderbuchladen Leipzigs mit dem schönen Namen Serifee betreibt, lud uns ein, in eben jenem zu lesen.



Zwei Stunden vorher wollten wir uns in einer Kneipe gegenüber das erste Mal treffen, etwas essen und uns ein wenig kennenlernen, bevor wir dann das Serifee rocken würden.
Da mir die Aufgabe zuteil wurde, darüber zu schreiben, müsst Ihr jetzt durch meine ganz persönlichen Empfindungen: Ich war schrecklich aufgeregt. Rüdiger, Kai und ich kannten uns aus dem Facebook, wo Rüdiger im Oktober den gefundenen Zettel postete und wir über die Kommentare zu unserem Projekt fanden. Inzwischen hatten wir mehrere Monate zusammen Geschichten erzählt, unzählige Mails ausgetauscht und alberne Kommentare unter unsere Facebookposts geschrieben. Und nun würde ich diesen beiden gegenüberstehen oder besser noch sitzen, weil ich mir mit meinen 1.80 m manchmal etwas zu groß vorkomme, erst recht, wenn ich den Eindruck habe, dass ich auf jeden Fall die Größte sein würde (stimmte aber nicht, ;-)).


Ich war zuerst da und entdeckte diesen tollen Ort des Geschehens, denn das Serifee liegt in der Feinkost. Heute ist die Feinkost das Zuhause der Kunst- und Gewerbegenossenschaft Feinkost eG. Zu DDR-Zeiten war sie 40 Jahre lang der volkseigene Betrieb Leipziger Feinkost und produzierte Konfitüren, Marmeladen, Frucht- und Obstsäfte, Obstweine, Obst- und Gemüsekonserven und tischfertige Konserven.


Hier waren wir auf alle Fälle richtig. Ich war begeistert. Hier kann man sich die ganze Geschichte der Feinkost zu Gemüte führen.

Und dann saßen wir in der Kneipe und alles stimmte. Die Jungs tauschten Berufliches aus und ich hielt mich an meinem Weinglas fest und himmelte sie ein bisschen an. Als es dunkel wurde, gingen wir hinüber und dort waren sie schon alle: Freunde, liebe Kollegen, Facebookfans, Menschen aus dem Verlagswesen und Lesefestivalveranstalterinnen. Himmel, war das toll!


"Wisst ihr eigentlich, dass ihr heute der Geheimtip auf der Messe wart?", fragte mich Sabine Stemmler. Nee, ich wusste das nicht. Woher auch. Ich war ja gar nicht auf der Messe gewesen. Aber es war wunderbar. Der Laden krachte aus allen Nähten.

Sisu stellte uns vor, wir nahmen auf Barhockern Platz – hatte ja zum Glück keiner von uns einen kurzen Rock an, wie Rüdiger schnell feststellte – und dann ging es los.

Foto: Sabine Stemmler

Rüdiger erzählte erst einmal die Geschichte unseres Helden, dem gelben Zettel, den er ordentlich gerahmt hatte. Ehre wem Ehre gebührt.

Foto: Sabine Stemmler

Dann lasen wir immer abwechselnd, wie wir das ja auch hier auf dem Blog tun.
Die Geschichten zu hören, war noch einmal ganz anders, als sie zu lesen. Gerade bei kurzen Texten, die ja sehr pointiert sein müssen, damit sie funktionieren, spielt die Vortragsweise ein große Rolle. Und so war quasi jeder Text für jeden neu.

Foto: Kati Reue Fraentzel

Foto: Sabine Stemmler

Foto: Sabine Stemmler

Das Publikum klatschte und lachte. Und wir klatschten und lachten auch. Manchmal musste ich beim Lesen so sehr lachen, dass es mir fast ein bisschen peinlich war. Aber es steckte an. Die Stimmung war klasse.
Wir hatten als Bonus einen "Fremdtext" angekündigt. Als wir jedoch nach zwei Stunden Lesezeit zur letzten Geschichte vom Bürgersteig kamen, raunte Rüdiger mir zu: "Die Fremdtexte lassen wir lieber weg." Klar, war ja lang genug gewesen und man soll bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist.

Foto: Frank Maria Reifenberg

Foto: Kati Reue Fraentzel

Doch das Publikum forderte unsere mitgebrachten "Fremdtexte" ein. Zum Glück. Denn so kamen wir in den Genuss des ersten Kapitels von Rüdigers neuem Manuskript, das grandios zu werden verspricht (merkt Euch: Rocco Calzone).
Kai las sein allerneuestes Bilderbuch "Liebes Kind" vor. Liebes jedoch durchgestrichen. Das Klagelied eines entnervten Vaters. Ein prima Geschenk für alle Eltern. Besonders für werdende. Zum schon einmal Draufeinstellen, obwohl die das erst einmal nicht glauben werden.
Ich selbst holte eine olle Kamelle aus der Tasche, meinen Erzählband für Erwachsene, und las daraus die wahre Lügengeschichte meines einstigen Deutschlehrers vor. Die hatte ich so lange nicht gelesen, dass ich mich selbst wegömmeln musste.


Ich glaube, es hat allen viel Spaß gemacht. Es gab Kommentare wie "Messehighlight" (Frank Maria Reifenberg) und "Ein tolles Team" (Sabine Stemmler) oder "toller Abend" (Kati Reue Fraentzel).
Danke Euch allen!
Wir haben auf alle Fälle Lust auf mehr.
(Antje)

3 Kommentare:

  1. Es gibt sie also noch, die Highlights. Das freut mich sehr, denn so kann ich davon ausgehen, dass Ihr uns als Team erhalten bleibt! Nur weiter so!!
    Ich freue mich, Euch auf Facebook gefunden zu haben!
    Viele liebe Grüße,
    Inge

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  2. Es war wirklich ein toller Abend! Obwohl "toll" der Sache nicht gerecht zu werden scheint. Ich hungere nach mehr! (Und drücke die Daumen, dass rechtzeitig ein neuer Geschichten-Zettel auf dem Bürgersteig auftauchen wird!)

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  3. Hallo,
    Mensch ich beneide alle die dabei waren. Ich war bei der Buchmesse mit einer Klasse bei der Buchvorlesung ("Kaff der guten Hoffnung") von Kai Lüftner und es war Spitze. =)
    Eure Geschichten hier sind super toll und lustig, es ist schön das namenhafte Autoren auch mal "nur" für die Leser und die Freude ihre Geschichten aufschreiben. Weiter so, ich freue mich auf neue Geschichten.
    Liebe Grüße C.

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