„Hab ich nicht Ähnlichkeit mit MM?“, fragte sie.
„Wer ist MM?“, fragte ich.
„Na, Marilyn Monroe natürlich“, sagte sie.
„Unbedingt“, sagte ich.
„Das sagen alle“, sagte sie.
Maria hatte dunkles Haar und schmale Hüften. Dass sie Maria hieß, wusste ich nur, weil sie ein Namensschild auf dem hellblauen Kittel in Höhe ihrer winzigen Brüste trug. Ich sah sie einmal die Woche, wenn ich meine Hemden in der Reinigung abholte, in der sie arbeitete. Die Flecken gingen nie richtig raus, trotzdem ging ich immer wieder hin. Wir sprachen nicht viel, aber einmal verriet Maria mir, dass sie zum Film wollte. Das wollten viele und ich verstand damals schon nicht, was sie da wollten. Eines Tages war sie nicht mehr da und ich wechselte die Reinigung.
Fünf Jahre später sah ich sie wieder. Im Kino. Auf der Leinwand. Ihr Haar war jetzt blond und ich winkte ihr zu. Sie aber winkte nicht zurück und ich verließ den Saal noch vor dem Abspann.
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